Das Wort Shitei setzt sich aus den beiden Worten shi – Lehrer und tei – Schüler zusammen und bezeichnet im wesentlichen das Verhältnis in welchem beide zueinander stehen. In Budo wird für gewöhnlich unterschieden zwischen einem inneren und einem äußeren Schüler.
Es gibt also demnach Schüler, denen es mehr um das Erlernen der Technik geht als um die Charakterbildung, dies sind „äußere Schüler“, das Verhältnis zu dem Sensei wird demnach beiderseitig wesentlich distanzierter sein. Diese Schüler suchen nicht die Nähe zu ihrem Sensei, vertrauen sich ihm nicht so sehr an, wie es die Schüler tun, die man als „innere Schüler“ bezeichnet, welche die Hintergründe ihres Weges (Do) erkennen und begreifen wollen.
Aus der vorangegangenen Beschreibung, wie Zenkido zu verstehen ist, ergibt sich von selbst, dass „äußere Schüler“ nicht immer eine angemessene intrinsische Motivation haben, etwas zu erlernen. Hier bedarf es sehr viel Beziehungs- und Motivationsarbeit durch den Lehrer. "Innere Schüler" binden sich hingegen eher stark an ihren Lehrer. Hier wird der Lehrer eher gefragt sein, eine professionelle Distanz und Abgrenzung zum Schüler zu vermitteln. Sowohl innere als auch äußere Schüler erleben im Idealfall eine Verbundenheit zum Sensei, der sie auf einem Stück Lebensweg begleitet.
Das Shitei ist also geprägt von einem gegenseitigen Vertrag, der traditionell als Dokusan, eine Art Ritual vollzogen wird.
Die Zusammenarbeit zwischen Lehrer und Schüler basiert beim Dokusan auf dem Versprechen des Schülers, unaufhörlich an der rechten Haltung zu arbeiten, die die langfristige Charakterbildung erst ermöglicht.
Dies ist der „Preis“ dafür, dass der Lehrer den Schüler auf diesem Weg begleitet und ihm hilft, Fortschritte zu erzielen.
Während in der Regelpädagogik viele pädagogische Verhältnisse aufgrund eines äußeren Zwanges entstehen (Schulpflicht, Heimunterbringung, Jugendhilfemaßnahme usw.) basiert das Zusammenkommen des Zenkido-Shitei grundsätzlich auf Freiwilligkeit. Ist der „Vertrag“ über die Zusammenarbeit aber erst geschlossen, haben sowohl Schüler als auch Sensei die Verpflichtung, sich im Rahmen des Trainings dem gegenseitigen Anspruch zu genügen.